Engagierte Gruppen im Fokus (1/5)

Im Programm Handwerkszeug für Zukunftshandeln haben wir fünf Gruppen in NRW für zwölf Monate in ihrem transformativen Engagement für eine gute Zukunft für alle begleitet: die Parents for Future Bornheim | Swisttal | Weilerswist, die Students for Future Wuppertal, den Runder Tisch Nachhhaltigkeit | VHS Ahaus, die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Hamm und die Malteser Jugend NRW.

Ziel des Begleitprogramms „Handwerkszeug für Zukunftshandeln“ war es, die Gruppen und ihre Projekte dabei zu unterstützen, einen bleibenden und strukturverändernden Handabdruck für eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft zu hinterlassen. Im Mittelpunkt standen dabei die Schärfung von Ideen, die Entwicklung von Strategien und das Ausbauen von praktischen Kompetenzen. Es wurden jeweils individuelle Workshops durchgeführt, die sich an ihren jeweiligen fachlichen, strategischen oder organisatorischen Fragen orientierten.

In dieser Reihe erfahrt ihr mehr über die fünf begleiteten Gruppen, ihre Ziele und Projekte, sowie die Themen, die sie im Programm bearbeitet haben. Heute starten wir mit den Parents for Future in Bornheim | Swisttal | Weilerswist.

Parents for Future Bornheim | Swisttal | Weilerswist

Die lokale Parents for Future Gruppe ist ein freier Zusammenschluss von erwachsenen Menschen mit oder ohne Kinder. Sie fordern einen ambitionierten Klimaschutz sowie Klimagerechtigkeit in Deutschland und weltweit. Weiterlesen

Wie wollt ihr nachhaltige Veränderungen dauerhaft und strukturell in eurem Umfeld verankern und so einen positiven Handabdruck hinterlassen?

"Mittels regelmäßigen 100-Tage-Gesprächen mit Entscheidungsträger*innen vor Ort und ansprechenden, mutmachenden Aktionen in der Öffentlichkeit."

Wie würdet ihr eure Gruppe in 4 Worten beschreiben?

"motiviert / talentiert / freundschaftlich / hartnäckig"

Mehr Informationen zu den Parents for Future in Bornheim | Swisttal | Weilerswist findet ihr hier: https://www.parentsforfuture.de/de/bornheim

Workshops bei den Parents for Future

Mit der Gruppe haben wir 3 Workshops durchgeführt, die inhaltlich auf die Bedarfe der Gruppe abgestimmt wurden.

Workshop 1 bei den Parents for Future in Bornheim | Swisttal | Weilerswist

Workshop I:

1) Bestandsaufnahme machen: Potentiale und Grenzen bisheriger Strategie der 100-Tages-Gespräche mit den Bürgermeister:innen in der Region
2) Sammeln & Priorisieren der Ziele auf verschiedenen Ebenen
3) Anpassung & Weiterentwicklung der bisherigen Strategie mit neuen Ideen
4) Konkretisierung nächster Schritte auf Zeitstrahl

Gruppenfoto mit 2 Regenschirmen, auf denen Demosprüche stehen

Workshop II:

1) Strategische Kommunikationstechniken kennenlernen
2) Eigene Geschichten, Framings & Kernbotschaften entwickeln
3) Gespräche mit Entscheidungsträger:innen einpben: Setting, Rhetorik, Gesprächstechniken

Workshop 3 bei den Parents for Future in Bornheim | Swisttal | Weilerswist

Workshop III:

1) Resilienz im Engagement stärken, durch Übungen zu diese Fragen: Was treibt uns an? Was gibt uns Energie? Wie sagen wir "nein"?
2) Selbst und Gruppenreflexion: Wie arbeiten wir zusammen? Welche Kommunikations- und Arbeitsweisen tun uns gut?

Mitgliederportraits der Parents for Future

Kerstin, Parents for Future

Wofür engagierst du dich?
„Ich engagiere mich für mehr Aufmerksamkeit für Klimaschutz in Weilerswist.“

Was würde dir für dein Engagement helfen, zu lernen?
„Mehr Wissen über Erneuerbare Energien in den Kommunen und praktische Möglichkeiten, den Ausbau schneller voranzutreiben & Skills zum Sprechen mit Entscheidungsträger:innen, um in diesen Gesprächen selbstbewusster für meine Forderungen einzutreten und mich nicht einschüchtern zu lassen.“

Was möchtest du anderen Engagierten mitgeben?
„Es lohnt sich, sich zu engagieren! Auch die kleinen Schritte lohnen sich! Und zwar sowohl für die Zukunft, als auch um selbst gut mit den aktuellen Krisen umgehen zu können.“

Martin, Parents for Future:

Wofür engagierst du dich?
„Ich engagiere mich für eine lebenswerte Welt für meine Kinder.“

Was würde dir für dein Engagement helfen, zu lernen?
„Besser und zielgerichteter zu kommunizieren, um komplexe Sachverhalte rüberzubringen.“

Was möchtest du anderen Engagierten mitgeben?
„Ich glaube es ist wichtig, dass man Menschen, die man überzeugen möchte, nicht "auf den Keks geht" und den moralischen Zeigefinger erhebt, sondern zeigt, dass man ansprechbar ist für einen Austausch über Lösungsansätze. Dann enstehen fruchtbare Diskussionen. Außerdem ist es wichtig, im Engagement auch mal Pausen zu machen und die kleinen schönen Dinge des Lebens zu genießen.“

Simone, Parents for Future:

Wofür engagierst du dich?
„Ich engagiere mich dafür, dass die Klimakrise ernstgenommen wird, damit wir als Gesellschaft und die Entscheidungsräger:innen mehr dafür tun, dass junge und zukünftige Generationen - auch mein Sohn - in einer lebenswerten Zukunft leben können.“

Was würde dir für dein Engagement helfen, zu lernen?
„Chancen, Möglichkeiten und Ideen erfahren, wie die Klimakrise noch abgeschwächt werden kann: Was kann ich persönlich dafür tun? Wie kann ich andere dabei mitnehmen? Wie kann ich erreichen, dass mehr Menschen die Lage ernst nehmen?“

Was möchtest du anderen Engagierten mitgeben?
„Sucht euch Gleichgesinnte, sprecht über die Krise und sprecht über Handlungsmöglichkeiten!“

Unsere Erkenntnisse aus dem Projekt haben wir bereits letztes Jahr im Beitrag Lernen durch Engagement aufgezeigt. Ebenfalls findet ihr hier auf dem Blog eine Zusammenfassung der Skills, die wir für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft brauchen. Schaut doch mal rein.

Mehr Informationen zum Projekt

Förder:innen

Das Projekt „Handwerkszeug für Zukunftshandeln“ wird gefördert

von der

Logo Deutsche Postcodelotterie sowie von der

Marie

Heitfeld

Referentin Bildung für nachhaltige Entwicklung | Germanwatch e.V.

Ich bin Psychologin und beschäftige mich bei Germanwatch mit der Frage, was Menschen bewegt, aktiv zu werden. Ich entwickele Konzepte, Tools, Workshops und Materialien, die Menschen dabei unterstützen sollen, mit ihrem Engagement nachhaltig und strategisch strukturelle Hebel in Bewegung zu setzen. Ähnlichen Fragen gehe ich im Institut Futur im Rahmen des Nationalen Monitorings „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auf wissenschaftlicher Ebene nach.