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Kreidebild mit einer Welt und FREI DAY Schriftzug

FREI DAY hilft den Handabdruck von Schulen zu vergrößern

Margret Rasfeld hat über 40 Jahre als Lehrerin und mehr als 20 Jahre als Schulleiterin nachhaltig Bildung für Nachhaltige Entwicklung ins System Schule gebracht - und unter anderem die Initiative Schule im Aufbruch gegründet. Viele innovative Lernformate sind dabei entstanden, übernommen und angepasst worden. 2020 wurde das neue Lernformat FREI DAY zum Leben erweckt und hilft seitdem bereits mehr als 170 Schulen (davon über 70 in NRW) ihren eigenen Handabdruck zu vergrößern.

Die Schüler:innen erhalten durch das Lernformat jede Woche vier Stunden Freiraum für Partizipation und Mitgestaltung. In jahrgangsübergreifenden Gruppen forschen sie interessengeleitet zu drängenden Zukunftsfragen, vernetzen sich mit anderen Initiativen und Expert:innen und ihre Ideen und Erkenntnisse in konkretes Handeln vor Ort um, ganz im Sinne des Mottos für BNE 2030 “Für das Leben lernen und das Gelernte leben”.  Knapp 500 Schulen bereiten sich bundesweit unseres Wissens nach vor, den FREI DAY im nächsten Schuljahr einzuführen.

Schule im Aufbruch

...ist eine Initiative, die zu mehr Potenzialentfaltung unserer Kinder führen soll. Wir wollen Schulen, die die angeborene Begeisterung und Kreativität von Kindern und Jugendlichen erhalten und fördern. Die Initiative wurde 2012 von Margret Rasfeld gegründet und unterstützt Schulen darin, innovative Lernformate wie z.B. den FREI DAY einzuführen und sich als Schule auf den Weg zu machen,sich selbst als Teil des Bildungssystems zu transformieren.

Mehr Informationen gibt es hier:

Wie kommen die Ideen ins Projekt?

Wir alle sind unterschiedlich: Die “Macher:innen” unter uns haben direkt Ideen und möchten am liebsten gleich in die Umsetzung starten. So geht es auch sehr vielen Schüler:innen - ganz gleich, ob sie sich in der 1. oder der 10. Klasse befinden. Andere benötigen erst ein wenig Anregung, was andere Menschen denn bereits tun und diese können sie wunderbar über die Nutzung des “Handabdruckrechners” bekommen. Er gibt richtig gute Ideenimpulse für eigene Handlungsmöglichkeiten und nachhaltige Aktivitäten und hilft sich selbst mit den eigenen Fähigkeiten und Neigungen besser kennenzulernen. Insbesondere wenn der Rechner als Gruppe benutzt wird, wird deutlich: Wir sind alle verschieden und wir benötigen diese unterschiedlichen Kompetenzen, um in einem gemeinsamen Projekt unsere Ziele und Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.

Wie funktioniert agiles Arbeiten im Projekt?

Im FREI DAY lernen die Schüler:innen und die Lernbegleitungen projektbasiertes agiles Arbeiten im Team. Methoden wie Kanban Boards, Scrum oder Design Thinking unterstützen sie dabei, kreativ zu sein, “out-of-the-box” zu denken und mutig mit innovativen Lösungen vorwärts zu gehen, die entstehenden Prototypen zu testen und anzupassen - gegebenenfalls auch mal zu verwerfen und an einem anderen Lösungsweg weiter zu entwickeln. Hierbei sind Kopf, Herz und Hand gleichermaßen wichtig und es wirkt motivierend, die Prototypen  immer wieder an die Bedarfe anderer Menschen (oder anderer Lebewesen) anzupassen und die eigene Perspektive zu wechseln.

Lernen fürs Leben

Schon seit vielen Jahren beklagen Universitäten und Unternehmen, dass den Schulabgänger:innen sehr viele Kompetenzen fehlen, die sie eigentlich in ihren zukünftigen Berufen bräuchten. Hierzu gehören Teamfähigkeit, Kommunikationsgeschick, Kreativität, systemisches Denken und Organisationstalent. All diese Fähigkeiten lernen die jungen Menschen im FREI DAY, denn die Projektgruppen übernehmen selbst die Verantwortung für die Ziele und den Verlauf des Projektes - sie organisieren sich und treten mit außerschulischen Akteur:innen in Kontakt und versuchen auch über die Agenda 2030 und die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) ein systemisches Verständnis für die bestehenden Strukturen und die damit einhergehenden Veränderungspotenziale zu erlangen.

So gibt es FREI DAY - Projekte, die ganz pragmatisch Lebensmittel retten und daraus leckeres Essen zubereiten; Projekte, die den Stadtpark umgestalten, um ihn für Jugendliche attraktiver zu machen oder auch Projekte, die Demonstrationen und Petitionen erstellen, um beispielsweise Armut zu reduzieren.

„Die Vermittlung von Lernstoff ist heute nicht mehr das Wesentliche. Es geht nicht mehr darum, was wir wissen – Google weiß alles. Es geht darum, was wir mit unserem Wissen tun können. Dafür brauchen Kinder in der Schule Raum (…). Am wichtigsten sind da Kreativität, das Vermögen, komplexe Lösungen zu finden, lateral zu denken, also abseits des Mainstream.“

Prof. Andreas Schleicher, Direktor Bildung bei der OECD
https://schule-im-aufbruch.de/schule-im-aufbruch/ansatz/ 

“Der FREI DAY ist eine großartige Chance, Zukunft, neues Denken und digitales Lernen, Teil von Schule werden zu lassen. Geben wir unseren Kindern am FREI DAY den Raum, Zukunftskompetenzen wie Teamfähigkeit, Problemlösekompetenz, Fehlerbereitschaft, Mut und Umsetzungsstärke zu erwerben. Befähigen wir sie, Gestalter und Vordenker der Welt von morgen zu werden und bilden wir sie zu mündigen Weltbürgern aus.”

Verena Pausder, Vorständin Digitale Bildung für Alle e.V. und Unternehmerin
https://frei-day.org/ueber-uns/schirmteam/

Wie wirkt der FREI DAY?

Die Lehrkräfte wandeln sich im FREI DAY von der Person, die alles Wissen in die Gruppe gibt, hin zu einer Lernbegleitung, d.h. einer Art Coach, die die Schüler:innen prozessorientiert in ihren Vorhaben unterstützt und nur bei Anfrage eigenes Wissen oder Ideen mit einbringt.

Die Schüler:innen übernehmen sehr schnell Verantwortung, da ihnen bewusst ist, dass es hier um das “echte Leben” und um sie selbst als Personen geht. Die Schulen berichten von einer viel höheren Ernsthaftigkeit im FREI DAY, einer deutlich gestiegenen Neugier und Motivation und insbesondere über einen Anstieg an Hoffnung durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.

Jede:r von uns kann etwas tun und zwar jetzt!

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